...
Letztes Wochenende in Budapest gewesen und jeden, aber wirklich jeden Winkel zu Fuß abgegangen. Auf den ersten Blick eine schöne Stadt, ähnlich wie Wien nur nicht so gepflegt. Aber was uns wirklich schockiert hat war die große Zahl an Obdachlosen, die in Fußgängerpassagen oder direkt auf der Straße leben. Ganze Häuserzeilen verfallen, Jugendstilprachtbauten bröseln vor sich hin und ehemals prachtvolle Straßenzüge sind verwaist. Das absolut Tollste sind jedoch die Kaffehäuser, wir sind auch von einem zum nächsten gepilgert, haben bei Kaffee begonnen und uns über Kaffee Coretto zu Rotwein gesteigert. Abendessen wollten wir in einem typisch ungarischen Lokal, also nichts wie hin in den Matthias Keller. Empfangen von Kellnern und Kellnerinnen in ungarischer Tracht, köstliches Essen stand bald auf dem Tisch - aber dann!!! Ungarische Teufelsgeiger und todesmutige Hackbrettspieler klampften in einer Lautstärke an unserem Tisch, dass der Wein in unseren Gläsern Wellen schlug. Es klingelten unsere Ohren noch Stunden später nach Csardasfürstin und Zigeunerbaron. Das Fatale an dieser Geschichte ist ja außerdem, dass einem diese Melodien nicht aus dem Kopf gehen und ich noch heute diese abgelutschten Melodien vor mich hinsumme. Der Sonntag stand im Zeichen von Stadtbesichtigung, Teil 2! Rauf auf die Fischerbastei, rüber über die Elisabethbrücke, rein ins Cafe Central, entlang der breiten Hauptstraße (richtig geraten! Ich weiß momentan nicht, wie man sie schreibt) im Autobus ohne Ticket (kann man nämlich nicht im Bus kaufen), ich dachte schon, dass einer meiner geheimsten Wünsche in Erfüllung geht und ich in Budapest beim Schwarzfahren erwischt werde. Auf dem Weg durch Budapest "pflückten" wir auch so nebenei einige Kirchen und besuchten Hinterhöfe und schauten in Hausflure. Als wir um 19 Uhr in den Zug Richtung Wiener Neustadt stiegen brannten unsere Fußsohlen, ich hatte Wadenkrämpfe und wir verfielen relativ schnell in einen komatösen Tiefschlaf!




glasperlenkunst - 14. Apr, 16:15